Was, wenn NEIN sagen nicht das Problem ist – sondern dein Bild von Führung?

Ich war wieder einmal die Letzte im Büro.
Alle Lichter waren aus, bis auf meines.

Auf meinem Bildschirm das x-te Excel-Sheet meines Teams.
Ich hatte es mir „nur kurz anschauen“ wollen… und saß dann wieder stundenlang da, hab jeden Absatz durchforstet, alles kontrolliert, zig Dinge umgestellt. Nicht, weil es falsch war. Sondern, weil es nicht so war, wie ich es in meinem Kopf gesehen hatte.

Ich war erschöpft.
Genervt.
Und, obwohl ich das nie zugegeben hätte, enttäuscht. Von mir. Von meinem Team.
Und ehrlich gesagt auch ein bisschen wütend.

Denn ich wusste: Ich konnte so nicht weitermachen. Aber ich wusste auch nicht, wie es anders gehen sollte.

1️⃣ Kontrolle ist keine Stärke – sie ist ein Schutzmechanismus

Lange dachte ich, mein Perfektionismus wäre mein Vorteil.
Ich war gewissenhaft, verlässlich, detailverliebt.
Ich wollte einfach, dass es perfekt ist.

Aber irgendwann habe ich begriffen:
Diese Kontrolle war kein Ausdruck von Stärke.
Sie war mein Schutzschild.

Denn wenn ich alles mache, kann niemand sagen, dass es falsch war.
Wenn ich alles im Griff habe, bin ich sicher.
Nur… sicher war ich nicht. Ich war müde, überarbeitet und immer kurz vorm Explodieren.

Was ich damals nicht verstanden habe: Kontrolle entsteht oft aus Angst.
Angst, Fehler zu machen.
Angst, als unfähig wahrgenommen zu werden.
Angst, dass jemand anderes es nicht so gut macht wie ich.

2️⃣ Unser Bild von „guter Führung“ ist oft völlig überholt

Ich hatte dieses Bild im Kopf:
Die starke, toughe Führungskraft, die immer alles weiß.
Die alles organisiert, jede Entscheidung trifft, für jedes Problem eine Lösung hat.
Die nie sagt: „Ich weiß es nicht“ oder „Ich brauche Hilfe“.

Klingt vertraut? Dann bist du nicht allein.
Denn viele von uns wurden genau in dieses Bild sozialisiert.

Aber weißt du was?
Dieses Bild ist Bullshit.

Gute Führung heißt nicht, alles alleine zu machen.
Gute Führung heißt, ein Umfeld zu schaffen, in dem andere wachsen können und du selbst auch.

Dazu gehört auch: Grenzen setzen.
Und NEIN sagen.

3️⃣ NEIN sagen heißt nicht, dass du dich verweigers, es heißt, dass du Verantwortung übernimmst

NEIN sagen als Essenz der Führung

Ich dachte lange:
„Wenn ich NEIN sage, dann lasse ich mein Team hängen.“
„Wenn ich NEIN sage, denken die anderen, ich bin faul oder nicht belastbar.“
„Wenn ich NEIN sage, verliere ich den Respekt.“

Aber das Gegenteil ist passiert.

Das erste Mal, als ich zu einem Zusatzprojekt NEIN gesagt habe, weil mein Kalender voll war, hat mein Chef nur genickt.
Er hat verstanden.

Das erste Mal, als ich meinem Team klar gesagt habe:
„Das ist eure Aufgabe. Ich vertraue euch. Holt mich nur dazu, wenn ihr nicht weiterkommt.“
…waren sie erst unsicher – und dann haben sie geliefert.

NEIN sagen ist kein Zeichen von Schwäche.
Es ist ein Zeichen von Klarheit.
Von Prioritäten.
Von Führung.

4️⃣ Dein Team wächst nur, wenn du den Raum dafür lässt

Ich weiß, wie schwer das ist: Loslassen. Vertrauen.
Vor allem, wenn dein innerer Kritiker pausenlos ruft:
„Das wird eh nichts!“
„Du musst nochmal drüberschauen!“
„Wenn du das nicht korrigierst, sieht’s aus wie Pfusch!“

Aber weißt du, was passiert, wenn du immer alles selbst machst?
Dein Team lernt:
Ich brauch’s ja eh nicht ernst zu nehmen, sie macht’s dann schon.

Wachstum braucht Raum.
Dein Team wird nicht über Nacht selbständig. Aber es wird lernen, wenn du ihnen den Platz gibst, selbst Lösungen zu finden.

Fehler? Ja, die gehören dazu.
Aber ehrlich: Fehler passieren dir auch – trotz 120 %.
Der Unterschied: Dein Team lernt aus ihnen. Wenn du es lässt.

Selbstführung ist die Basis für echte Teamführung

In Wahrheit geht’s nicht um dein Team.
Es geht um dich.

Führung beginnt mit Selbstführung.
Und Selbstführung heißt:

  • Du kennst deine Grenzen.
  • Du weißt, wofür du stehst.
  • Du triffst Entscheidungen aus Klarheit, nicht aus Angst.

Du kannst dein Team nur führen, wenn du dich selbst ernst nimmst.
Wenn du dir selbst vertraust.
Und wenn du dir selbst erlaubst, NEIN zu sagen, ohne dich dabei schlecht zu fühlen.

💡 Fazit

Vielleicht ist NEIN sagen gar nicht dein Problem.
Vielleicht ist es die Vorstellung, dass du alles allein machen musst. Dass du immer stark sein musst. Dass du nur dann „gut genug“ bist, wenn alles perfekt läuft.

Aber was wäre, wenn das nicht stimmt?
Was wäre, wenn echte Stärke darin liegt, loszulassen?
Zu vertrauen.
Und dir selbst zu erlauben, auch mal müde zu sein.

Du musst nicht alles kontrollieren.
Du darfst NEIN sagen.
Und du wirst sehen, das ist nicht das Ende deiner Führungsqualität.

Es ist der Anfang.

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Über den Autor

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Ulrike

Leadership-Trainerin, Mentorin, Beraterin