Ich gebe es zu: Eine Zeit lang habe ich versucht, zu führen wie ein “typischer Mann”. Streng, sachlich, emotionslos. Bloß keine Schwäche zeigen, bloß nicht zu nett sein, bloß keine Angriffsfläche bieten. Und ja, das hat “funktioniert”. Irgendwie. Auf dem Papier zumindest.
Aber innerlich? Ich war ständig angespannt. Hab mich im Kreis gedreht. Mein Team hat Dienst nach Vorschrift gemacht, niemand hat wirklich Verantwortung übernommen. Urlaub? War für mich eher Krisenmanagement aus der Ferne. Ich habe gegrübelt, kontrolliert, Druck gemacht. Alles, was darüber hinausging, war ein ständiger Kampf.
Der Wendepunkt kam in einem dieser Urlaube. Ich lag am Strand und dachte: “Wenn ich nicht mehr da bin, läuft gar nichts. Ist das wirklich Führung?”
Erst, als ich mich wirklich mit meinen eigenen Stärken auseinandergesetzt habe, hat sich alles verändert. Ich habe gelernt, was mich ausmacht: Empathie, Klarheit, Wertschätzung. Ich musste mich nicht mehr verstellen. Ich war einfach ich. Und plötzlich: Ein Team, das mitdenkt, das engagiert ist, das MIT mir arbeitet. Kollegen, die mich ernst nehmen. Und ich selbst? Endlich in Balance.
Diese Erfahrung möchte ich mit dir teilen. Denn ich bin überzeugt: Du hast alles, was du brauchst, schon in dir. Du musst dich nur trauen, deine Stärken auch zu leben.
Denn genau das ist der Schlüssel: Wenn du nach deinen eigenen Stärken lebst und führst, fühlst du dich nicht mehr fremdbestimmt oder ausgelaugt. Du handelst aus dir heraus – mit Überzeugung, Klarheit und Energie. Führung wird dann kein Kraftakt mehr, sondern ein natürlicher Ausdruck deiner Persönlichkeit. Du spürst deine Wirkung – und du wirst gesehen. Nicht als jemand, der funktionieren muss, sondern als jemand, der inspiriert.
1. Warum „Führen wie ein Mann“ uns nicht stark macht – sondern schwächt
Wir Frauen glauben oft, wir müssten uns anpassen, um “durchzukommen”. Hart sein. Laut. Durchsetzungsstark. Doch genau das entfernt uns von unserer eigentlichen Kraft. Wir versuchen, Rollenbilder zu erfüllen, die weder zu uns noch zu moderner, menschlicher Führung passen.
Die Folge? Dauerstress. Das ständige Gefühl, nie genug zu sein. Und ein Team, das nicht mitzieht, sondern sich innerlich abkapselt. Warum? Weil echte Verbindung fehlt. Weil Menschen sich nach Echtheit sehnen. Nicht nach Fassade.
Wenn wir uns verbiegen, verlieren wir die Beziehung zu uns selbst – und damit die Fähigkeit, wirklich zu führen. Führung beginnt mit Selbstverbindung. Nicht mit Strategie.
2. Die unsichtbare Kraft deiner Stärken – und warum du sie oft übersiehst
Viele unserer Stärken sind so selbstverständlich für uns, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Wir schenken ihnen keine Bedeutung, weil sie uns leichtfallen. Aber genau da liegt der Schatz.
Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Intuition, Strukturblick, Klarheit im Chaos – das sind keine “Soft Skills”, das sind echte Gamechanger. Sie sorgen dafür, dass Teams vertrauen, sich entwickeln und Verantwortung übernehmen.
Aber wir haben gelernt: Erfolg muss hart sein. Laut. Dominant. Und so ignorieren wir die leisen, starken Kräfte in uns. Schluss damit! Diese Stärken sind kein “Nice-to-have”, sie sind der Kern wirksamer Führung.
Und das Beste: Wenn du deine Stärken kennst, nutzt du deine Energie gezielter, wirkst souveräner – und fühlst dich endlich wieder wie du selbst. Du gehst in Resonanz mit deinem Umfeld, weil du nicht mehr kämpfst, sondern führst.
3. Wie du deine eigenen Stärken findest – und was du NICHT brauchst, um wirksam zu führen
Du brauchst keine zig Zertifikate. Keine neue Identität. Du brauchst vor allem: Ehrlichkeit, Mut und den Willen, dich selbst ernst zu nehmen.
Frage dich ganz praktisch: – Was mache ich intuitiv richtig, ohne groß darüber nachzudenken? – Wann erlebe ich, dass Menschen mir vertrauen? – Was gibt mir Energie im Alltag?
Und hol dir bewusst Feedback. Frag dein Team: “Was schätzt ihr an mir?” – Du wirst nicht nur erstaunt sein, du wirst dich selbst mit neuen Augen sehen.
Wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, kann eine sogenannte Stärken-Landkarte helfen: Ein strukturiertes Tool, das dir aufzeigt, welche Fähigkeiten du bereits in dir trägst – und wie du sie im Führungsalltag gezielt einsetzen kannst. Es ist kein Test, der dich in eine Schublade steckt, sondern ein Spiegel deiner individuellen Qualitäten.
Denn deine Stärken sind da. Du musst sie nicht erfinden. Du darfst sie nur endlich wahrnehmen und nutzen. Und du wirst sehen: Alles wird leichter. Klarer. Stimmiger.
4. Was sich verändert, wenn du dich nicht mehr verbiegst
Authentizität ist kein Modewort. Sie ist der Schlüssel für Vertrauen und Wirksamkeit. In dem Moment, in dem ich meine Stärken gelebt habe, kam eine neue Energie in mein Team.
Ich habe losgelassen. Kontrolle abgegeben. Stattdessen Klarheit gegeben. Und was soll ich sagen? Meine Mitarbeiter:innen haben sich plötzlich eingebracht, Ideen geäußert, Verantwortung übernommen.
Und ich? Ich war präsent, nicht erschöpft. Ich war souverän, nicht starr. Ich war sichtbar – nicht als perfekte Maschine, sondern als Mensch. Und das hat beeindruckt. Nicht nur das Team. Auch mein Umfeld.
5. Authentische Führung = klare Führung
Viele glauben: Wer empathisch ist, ist zu weich. Wer mitfühlt, ist nicht durchsetzungsstark. Aber das ist ein Missverständnis.
Echte Klarheit entsteht nicht durch Lautstärke, sondern durch Haltung. Wenn du weißt, wofür du stehst, brauchst du keine Show. Du brauchst keine Machtspielchen. Du brauchst nur dich.
Empathie bedeutet nicht, allem zuzustimmen. Es bedeutet, Menschen zu sehen. Und aus dieser Verbindung heraus klare Entscheidungen zu treffen. Authentisch führen heißt: Grenzen setzen, Feedback geben, Richtung zeigen – auf eine Art, die verbindet statt trennt.
Und das Beste daran: Wenn du in deinen Stärken führst, wirst du automatisch klarer, verbindlicher und wirksamer. Nicht, weil du dich anstrengst – sondern weil du dir vertraust.
Fazit: Du musst dich nicht verstellen, um gut zu führen. Du darfst DU sein. Mit allem, was dich ausmacht. Denn genau das macht dich stark. Und genau das braucht dein Team.
Willst du wissen, welche Stärken DU in deiner Führung schon heute einsetzen kannst? Dann lass uns sprechen! 💡