Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment.
Ein Kollege – erfahren, laut, der Typ „Ich sag’s, wie’s ist“ – hatte einen meiner Mitarbeiter vor versammelter Runde zur Schnecke gemacht. Es ging um einen Fehler, der nicht hätte passieren dürfen. Ja, klar. Aber: Er war passiert. Und wie mein Kollege darauf reagiert hat, war für mich ein absolutes No-Go.
Ich habe mich dazwischen gestellt. Nicht, um den Fehler schönzureden oder zu decken. Sondern weil einer meiner wichtigsten Werte Wertschätzung ist. Und dieser wurde gerade mit Füßen getreten.
Ich habe ganz ruhig, aber bestimmt, gesagt:
„Ich verstehe deinen Ärger. Aber so sprechen wir nicht miteinander. Auch nicht, wenn was schiefgeht. Wir bleiben respektvoll – gerade dann.“
Und genau in diesem Moment habe ich gespürt:
Das ist Führung. Menschlich. Klar. Wirksam.
💡 Warum Werte in der Führung nicht nur schöne Worte sind
Wenn du wie ich tickst, dann sind Werte für dich kein Deko-Thema. Sondern etwas, das dich wirklich bewegt. Wertschätzung. Ehrlichkeit. Respekt. Vertrauen. Klingt schön – aber wie oft rutschen sie uns im hektischen Führungsalltag durch?
🔁 Zwischen Zahlen, Terminen, To-dos und Stress entscheiden wir manchmal gegen das, was uns eigentlich wichtig ist.
😩 Wir sagen Ja, obwohl wir Nein meinen.
🙄 Wir lächeln drüber, obwohl uns innerlich was gegen den Strich geht.
🫣 Wir decken Fehler ab, statt ehrlich zu sein – oder sind hart, obwohl es nicht nötig ist.
Und abends auf der Couch denkst du dir: „Das bin ich eigentlich nicht. So wollte ich nicht führen.“
Die gute Nachricht? Du kannst jederzeit wieder zurück zu dir.
Hier kommen meine 5 Wege, wie du deine Werte in der Führung lebst – ohne dich zu verlieren.
1️⃣ Klarheit über deine Werte – mehr als nur „nice to have“
Wie willst du führen, wenn du nicht weißt, was dir wichtig ist?
Viele Führungskräfte sagen: „Wertschätzung ist mir wichtig.“ Oder „Ich will auf Augenhöhe führen.“ Aber wenn du genauer fragst, kommt oft: „Ja, irgendwie halt …“
👉 Das reicht nicht.
Werte brauchen Klarheit. Konkretion. Alltagstauglichkeit.
📝 Kleine Übung für dich:
Schreib dir deine drei wichtigsten Werte auf.
Und dann überleg bei jedem: Wie sieht das konkret im Alltag aus?
Zum Beispiel:
- Wertschätzung = Ich gebe ehrliches Feedback – auch wenn’s unangenehm ist.
- Selbstverantwortung = Ich kontrolliere nicht jeden Schritt. Ich lasse Raum.
- Ehrlichkeit = Ich stehe auch zu unbequemen Wahrheiten.
Denn erst wenn du deine Werte greifbar machst, kannst du sie auch leben.
2️⃣ Haltung zeigen – gerade wenn’s unbequem wird
Der Moment mit meinem Kollegen war unbequem. Mein Herz hat gepocht. Ich wusste: Wenn ich jetzt nichts sage, bin ich nicht besser. Wenn ich aber etwas sage, könnte es knallen.
Ich hab mich trotzdem entschieden: Für Haltung. Für meinen Wert.
Und weißt du was? Mein Mitarbeiter kam später zu mir und sagte: „Danke. Dass du da warst. Das war mir richtig wichtig.“
👉 Führung bedeutet nicht, immer nett zu sein.
👉 Führung heißt: Klar und ehrlich sein – und dabei menschlich bleiben.
Es geht nicht darum, Fehler zu decken. Sondern darum, Menschen in ihrer Würde zu sehen, auch wenn sie Fehler machen.
3️⃣ Werte kommunizieren – und vom Team einfordern
Werte sind kein Geheimprojekt. Wenn du willst, dass dein Team weiß, was dir wichtig ist – dann sag es ihnen auch.
🎯 Mach deine Werte sichtbar – in Gesprächen, in Entscheidungen, im Alltag.
🎯 Sag nicht nur „Vertrauen ist mir wichtig“, sondern:
„Mir ist wichtig, dass wir offen miteinander sprechen – auch wenn’s unangenehm wird.“
Und dann: Fordere es auch ein.
Werte gelten nicht nur für dich, sondern für alle. Und genau das schafft Orientierung.
Denn wenn dein Team weiß, was du meinst, wenn du Wertschätzung sagst, können sie sich daran ausrichten.
4️⃣ Selbstfürsorge ist auch ein Wert – ja, wirklich!
Wie oft hast du schon gegen deine eigenen Bedürfnisse gearbeitet, weil du dachtest: „Ich muss das noch fertig machen … Ich kann jetzt nicht Nein sagen … Ich muss stark sein …“
Aber ehrlich:
Wenn du dich selbst ständig übergehst – wo ist da noch Wertschätzung?
Für dich?
🛑 Wer seine Werte ernst nimmt, fängt bei sich an.
Selbstfürsorge heißt:
- Nein sagen, wenn’s zu viel ist
- Pause machen, auch wenn andere weitermachen
- Dir selbst zuhören, bevor du für andere funktionierst
Und nein, das ist nicht egoistisch.
👉 Das ist gelebte Integrität.
5️⃣ Wertebasierte Entscheidungen – auch wenn sie unpopulär sind
Manchmal heißt wertebasiertes Führen auch: Entscheidungen treffen, die nicht jeder versteht.
Zum Beispiel:
❌ Eine Aufgabe nicht übernehmen, weil sie deine Grenze sprengt.
❌ Eine Beförderung ablehnen, weil du weißt, dass sie dich zerreißen würde.
❌ Ein Teammitglied ansprechen, obwohl du weißt, dass es unbequem wird.
💡 Dein innerer Kompass hilft dir dabei.
Wenn du dich fragst:
„Würde ich das auch tun, wenn niemand zuschaut?“
Und deine Antwort ist Ja – dann bist du auf dem richtigen Weg.
Denn das ist es, was Menschen spüren:
Ob du Dinge tust, weil du sie musst – oder weil sie dir wirklich wichtig sind.
🚀 Fazit: Wer seine Werte lebt, führt klarer – und leichter
Führung fühlt sich oft schwer an, weil wir versuchen, allen gerecht zu werden.
Dem Chef. Dem Team. Den Erwartungen.
Und vergessen dabei: Uns selbst.
Aber wenn du deine Werte wirklich lebst –
wenn du dich traust, deine Haltung zu zeigen,
wenn du dein Team in deine Werte mitnimmst,
wenn du dich selbst nicht vergisst –
dann passiert etwas Magisches:
Führung wird plötzlich leicht. Und menschlich. Und klar.
📣 Dein nächster Schritt:
Wenn du das Gefühl hast: „Ja, ich will das auch – aber ich weiß nicht, wie ich anfangen soll“ – dann ist jetzt dein Moment:
👉 Buche dir ein unverbindliches Gespräch mit mir – und wir schauen gemeinsam, wo du stehst, was dir wichtig ist und wie du wieder in deine Kraft kommst.
📩 Schreib mir – ich freu mich auf dich!
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