Wenn ich es nicht selbst mache… – Warum dieser Glaubenssatz dich als Führungskraft ausbremst

Ich erinnere mich noch genau.
Ich hatte eine Aufgabe an meine Stellvertreterin übergeben. Nichts Wildes, dachte ich. Für mich war alles klar – Ziel, Vorgehen, Ergebnis.
Ein paar Tage später kam sie zurück – mit einem Ergebnis, das… sagen wir mal: nicht ganz dem entsprach, was ich mir vorgestellt hatte.
Ich war angepisst. Nicht, weil sie faul war. Sondern weil ich sicher war: „Das war doch logisch! Das MUSS man doch verstehen!“
Tja. Denkste.

Was ich dabei gelernt habe?
Niemand kann meine Gedanken lesen.
Und vor allem: Delegieren ist nicht einfach Aufgaben abwerfen. Delegieren ist Führung.
Und genau darüber sprechen wir heute.

1️⃣ Der Glaubenssatz: „Wenn ich es nicht selbst mache…“ – und wie er dich fertig macht

Kennst du diesen Moment?

👉 Du hast versucht, etwas zu delegieren.
👉 Es kam nicht das raus, was du wolltest.
👉 Du hast gedacht: „Vergiss es – nächstes Mal mach ich’s wieder selbst, dann passt es auch.“

Und zack, bist du wieder mittendrin im alten Muster: Alles selbst machen, alles kontrollieren, alles durchdenken.
Weil du es gewohnt bist, alles im Griff zu haben.
Weil du weißt: Wenn du es machst, dann passt es.
Weil du Angst hast, dass dich jemand für schwach oder unfähig hält, wenn du Aufgaben abgibst.

Aber ganz ehrlich?

💡 Dieser Glaubenssatz ist ein Energiefresser.
💡 Er verhindert Entwicklung – bei dir und bei deinem Team.
💡 Und er hält dich in genau dem Hamsterrad, aus dem du raus willst.

2️⃣ Was beim Delegieren oft schiefläuft – und warum es nicht dein Team ist

Viele Frauen wie du glauben:
„Mein Team ist halt nicht eigenständig genug.“
„Die brauchen mich.“
„Die verstehen einfach nicht, was ich meine.“

Aber die Wahrheit ist:
Dein Team kann nur so gut handeln, wie du es briefst.
Denn was beim Delegieren oft fehlt, sind glasklare Informationen.

Was für dich völlig klar ist – ist für andere vielleicht nur ein Puzzle.
Ohne Bild. Ohne Anleitung. Ohne Randteile.

Wenn du nicht sagst, was genau du willst – kriegst du etwas anderes.

Und dann bist du frustriert.
Und dein Team übrigens auch.

3️⃣ Die 7 Basics für erfolgreiches Delegieren – so versteht dich dein Team wirklich

Du willst, dass dein Team selbstständig arbeitet – ohne dass du alles dreimal erklären musst?
Dann brauchst du klare Rahmenbedingungen, eindeutige Worte und vor allem ein gemeinsames Verständnis.

Hier kommen sie – die 7 Essentials, die du immer mitgeben solltest, wenn du delegierst – mit echten Beispielen aus dem Führungsalltag:

💡 1. Ziel & Zweck

Was soll erreicht werden – und warum ist es wichtig?
Wenn du sagst: „Bitte mach die Quartalsanalyse“, ist das nett.
Wenn du sagst: „Wir brauchen die Analyse, damit wir den Budgetplan für Q3 rechtzeitig starten können“, ist das motivierend.

👉 Formulierungsbeispiel:
„Mir ist wichtig, dass wir aus den Zahlen sehen, ob unsere Marketinginvestitionen in Q2 sinnvoll waren – das hilft uns für die Planung ab Juli.“

💡 2. Konkretes Ergebnis

Was soll am Ende vorliegen – und wie soll es aussehen?
Ein Report? Eine Folie? Ein PDF? Mit Diagrammen oder ohne?

👉 Beispiel:
„Ich brauche eine 10-minütige Präsentation mit den 3 wichtigsten Ergebnissen aus Q1. Bitte einfach erklärt – für die Geschäftsleitung, keine technischen Details.“

➡️ Klare Erwartungen = weniger Korrekturschleifen.

💡 3. Zeitrahmen & Deadlines

Bis wann muss was fertig sein? Gibt es Zwischentermine?

👉 Beispiel:
„Bitte schick mir bis Dienstag um 14 Uhr die erste Version. Dann haben wir Mittwoch für Feedback – Freitag ist die GL-Runde.“

➡️ Bonus-Tipp: Verwende feste Uhrzeiten und Wochentage. Das schafft Verbindlichkeit.

💡 4. Verantwortlichkeit & Spielraum

Was darf selbst entschieden werden – und was nicht?

👉 Formulierung:
„Du kannst frei entscheiden, wie du die Daten aufbereitest. Aber bitte gib mir die finale Version zur Freigabe, bevor du sie verschickst.“

➡️ Das macht klar: Hier ist Eigenverantwortung gewünscht – aber mit Sicherheitsnetz.

💡 5. Ressourcen & Unterstützung

Was braucht die Person, um den Job gut zu machen?

👉 Typische Ressourcen:

  • Datenzugänge
  • Infos von anderen Abteilungen
  • Budgetrahmen
  • Ansprechpartner:innen
  • Vorlagen oder Beispiele

👉 Beispiel:
„Für die Analyse brauchst du Zahlen vom Controlling. Frag bei Lisa nach – sie weiß Bescheid.“

➡️ Wenn du Hürden vorab wegräumst, geht’s schneller voran.

💡 6. Rückmeldung & Kommunikation

Wie bleibt ihr im Kontakt?

👉 Frag dich:

  • Willst du wöchentliche Updates?
  • Lieber E-Mail, Chat, oder 1:1?
  • Nur bei Problemen oder regelmäßig?

👉 Beispiel:
„Gib mir bitte am Donnerstag ein kurzes Update per Mail – was gut läuft, was noch offen ist, und wo du evtl. Unterstützung brauchst.“

➡️ Du bekommst Infos – ohne ständig nachzuhaken.

💡 7. Erwartungshaltung & Feedbackkultur

Was bedeutet für dich „gute Arbeit“?

👉 Beispiel:
„Ich schätze es sehr, wenn du proaktiv Rückfragen stellst, statt still weiterzuarbeiten, wenn was unklar ist.“

➡️ Feedback nicht nur nach dem Projekt – sondern auch währenddessen.
Lob gehört genauso dazu wie klare Rückmeldungen.

4️⃣ Klar und wertschätzend kommunizieren – ohne bossy zu wirken

Klarheit ≠ Härte.
Klarheit = Sicherheit.

Sag, was du brauchst. Und sag es freundlich:

🗣 „Ich wünsche mir, dass du mich updatest, wenn du merkst, dass du stockst – dann können wir schnell reagieren.“
🗣 „Ich brauche die Info bis Mittwoch – dann kann ich sie noch in die Präsentation einbauen.“

➡️ Kein Chef-Gehabe. Sondern ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe.

5️⃣ Vertrauen statt Kontrolle – so geht Delegieren mit Leichtigkeit

Delegieren heißt nicht: „Ich bin raus.“
Sondern: „Ich gebe den Rahmen – und traue dir zu, ihn zu füllen.“

Fehler? Ja, wird’s geben.
Aber nur so kann dein Team wachsen.
Nur so kannst du dich auf das konzentrieren, wofür du wirklich da bist: Führung.

Und nur so bekommst du das, was du dir insgeheim wünschst:
Luft. Zeit. Leichtigkeit.

Ich weiß, wie schwer es fällt, loszulassen.
Ich weiß, wie laut die Stimme im Kopf ist, die sagt: „Mach’s lieber selbst – dann passt’s.“

Aber weißt du was?

👑 Führung heißt nicht, alles zu wissen, alles zu machen, alles im Griff zu haben.
Führung heißt: Menschen befähigen.
Und dafür brauchst du keine Superkraft. Sondern Klarheit.

✅ Fazit

Du kannst delegieren.
Du musst nur wissen, wie du’s klar machst.

➡️ Klarer Rahmen
➡️ Konkrete Erwartungen
➡️ Vertrauen – auch wenn’s kribbelt

Dann wird aus dem alten Glaubenssatz „Wenn ich’s nicht selbst mache…“
ganz schnell ein neues Mantra:

„Wenn ich klar bin – liefern meine Leute.“

📣 Dein nächster Schritt

Willst du lernen, wie du Aufgaben souverän übergibst – und dein Team zu echter Eigenverantwortung motivierst?

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Und fang an, wirklich zu führen. 🔥

Deine Ulrike

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Über den Autor

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Ulrike

Leadership-Trainerin, Mentorin, Beraterin